Lucia Riccelli (*1979 in Rom)
Lucia Riccelli wurde in Rom geboren und besuchte das Liceo Artistico Statale mit Spezialisierung auf Malerei. 1993 schloss sie ihr Studium an der Akademie der Schönen Künste in Rom mit einem Diplom in Bühnenbild ab. Sie studierte Ballett an einem privaten Konservatorium in Rom und erhielt 1990 ihr Diplom. Lebt und arbeitet in Wien, Rom und Zakynthos.
Werk
Seit Jahren fasziniert Lucia Riccelli die Darstellung des Menschen mit seinem facettenreichen Ausdruck und der Vielfalt seiner Bewegungen. Das Spiel mit Präsenz und Transparenz, Realität und Imagination, Kontur und auslaufenden Flächen prägen die ausdrucksstarken Arbeiten. Weibliche Körper schweben, suggeriert durch eine dynamische Pinselführung und kräftig expressiven An- und Ineinanderfügungen des Kolorits, über das unbearbeitete rohe Leinengewebe. Sie erscheinen frei und kommentarlos vor einem leeren Nichts - auch, um jede Art von traditioneller Zuordnung weiblicher Rollen zu eliminieren und eine persönliche unvoreingenommene Reflektion des Dargestellten zu ermöglichen und zu evozieren.
Riccelli schafft es mit dem neuen Werkblock ihre manifestierte Bildsprache umzusetzen und um eine neue Dimension zu erweitern, ohne auch nur einen Aspekt einzubüßen. In einem Balanceakt werden die Spontanität, die Leichtigkeit und die Freiheit ihrer Figuren mit dezenten Ankerpunkten auf den Bildträger gebunden. Dabei wird die dynamische Umsetzung auf die Leinwand, beeinflusst von performativen Künsten wie Tanz und Musik, nochmals durch eine zusätzliche Ebene erweitert.
„Es sind die weiblichen Figuren, die einen der Ausgangspunkte meiner Malerei kennzeichnen. Seit jeher geht es mir darum, das Bild der Frau zu ergründen. Obsessionen und Veränderungen sollen bewusst gemacht werden, indem ich die Figur der Frau zwischen Gefügigkeit, Rebellion, Bewusstsein und Verzicht oszillieren lasse. Es ist mitunter mein Ziel, über gewisse Werte, die der Frau aufgrund von Tradition aber auch Diskrimination zugeschrieben sind, zu reflektieren. An imaginären Orten stelle ich sie zur Schau, um sie so von ihrer Rolle und den damit einhergehenden Vorurteilen zu befreien. Um die Dynamik der zwischenmenschlichen Beziehungen, die sich aus diesen neuen Umständen ergeben, analysieren zu können, greife ich auf Anregungen des täglichen Lebens zurück. Es handelt sich um zufällige Begebenheiten, die zu neuen Geschichten verarbeitet werden.“ (Lucia Riccelli, 2011)
Ausstellungen
Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. in Wien, Salzburg, Venedig, New York, Miami, Hangzhou.