Geboren am 23. Dezember 1937 in Wien, verstorben am am 4. Juli 2014 in Wien .
Werk
Während die ersten Arbeiten Koderas, die bereits in den frühen 60er-Jahren in der Wiener Secession ausgestellt wurden, von einem fast durchgehend schwarzen Kolorit gekennzeichnet waren und das Spätwerk überraschend lebhaft in der Farbigkeit war, liegt dazwischen als logische Brücke die hier als „Figurative Abstraktion“ betitelte Phase, in der Kodera die Farbpalette verhalten öffnet, die Beziehung von Körper zu Raum in den Mittelpunkt stellt und so
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Geboren am 23. Dezember 1937 in Wien, verstorben am am 4. Juli 2014 in Wien .
Werk
Während die ersten Arbeiten Koderas, die bereits in den frühen 60er-Jahren in der Wiener Secession ausgestellt wurden, von einem fast durchgehend schwarzen Kolorit gekennzeichnet waren und das Spätwerk überraschend lebhaft in der Farbigkeit war, liegt dazwischen als logische Brücke die hier als „Figurative Abstraktion“ betitelte Phase, in der Kodera die Farbpalette verhalten öffnet, die Beziehung von Körper zu Raum in den Mittelpunkt stellt und so eine originäre Formensprache findet.
Peter Kodera trieb sowohl die pure Leidenschaft in die Malerei als auch die Lust, künstlerische Ausdrucksformen jenseits von Film und Fotografie zu finden. Wer Fotografie auf professoraler Ebene betreibt, kommt als Maler nicht in die Verlegenheit, auf Leinwand die Realität abzubilden. Der eigene Kosmos, den Peter Kodera in dieser Phase schafft, stellt den Menschen und seine Körperlichkeit in den Mittelpunkt der Betrachtung. Interessant ist hier die immense Breite der Tonalitäten der Arbeiten: Zwischen einem humoresken Augenzwinkern durch das Applizieren von Telefonbuchausschnitten in Callgirl, die Referenz auf Monumentale und die Massenmedien in Miss Universe oder die autobiografische Nachdenklichkeit, dargestellt in Wunderkind oder Anatomie der Erinnerung. Ein erotischer Grundton findet sich zusätzlich fast überall.
Der menschliche Körper ist hier sowohl Projektions- als auch Gestaltungsfläche. Den Terminus „Projektionsfläche“ kann man dabei sowohl wörtlich als auch sinnbildlich verwenden. In einigen Arbeiten scheinen in die Gestalt der Körper unterbewusste Bildwelten projiziert, die dann auch malerisch sehr konkret werden können, in anderen werden Archetypen in die dargestellte Figur verwoben. Auf der anderen Seite werden die Köper in einem reduzierten Raum abstrahiert oder als rhythmisches Gestaltungselement verwendet. Die menschliche Figur bleibt der universelle Anknüpfungspunkt zur Realität und vermeidet somit eine Abstraktion der Beliebigkeit. Allen Arbeiten gemeinsam ist eine strenge Komposition, eine verhaltene aber umso intensivere Farbigkeit und ein expressiver Strich, der zu einem unglaublich kraftvollen Gesamtergebnis führt. In keiner anderen Phase hält Kodera so gekonnt das Gleichgewicht von Inhalt zu Form und zügelt so seine ungestüme Kreativität. Die „Figurative Abstraktion“ ist somit die „Klassik“ im Werk von Kodera, deren Zeitlosigkeit erst jetzt offensichtlich wird.
Archetypen in die dargestellte Figur verwoben. Auf der anderen Seite werden die Köper in einem reduzierten Raum abstrahiert oder als rhythmisches Gestaltungselement verwendet. Die menschliche Figur bleibt der universelle Anknüpfungspunkt zur Realität und vermeidet somit eine Abstraktion der Beliebigkeit. Allen Arbeiten gemeinsam ist eine strenge Komposition, eine verhaltene aber umso intensivere Farbigkeit und ein expressiver Strich, der zu einem unglaublich kraftvollen Gesamtergebnis führt. In keiner anderen Phase hält Kodera so gekonnt das Gleichgewicht von Inhalt zu Form und zügelt so seine ungestüme Kreativität. Die „Figurative Abstraktion“ ist somit die „Klassik“ im Werk von Kodera, deren Zeitlosigkeit erst jetzt offensichtlich wird.
Leben
1956 Matura. Inskription in verschiedenen Fächern an der Akademie für Musik in Wien.
1958 Inskription an der Filmakademie Wien.
Spezialisierung auf das Fach Kamera.
1961 Diplom der Filmschule mit Auszeichnung.
1961 – 1984 als freischaffender Kameramann tätig.
1975 Aufnahme in den Vorstand des Wiener Künstlerhauses, dessen Präsident er ab 1993 bis 1996 ist.
1984 – 2006 umfangreiche Lehrtätigkeit im Fach Fotografie an der Akademie der bildenden Künste in Wien.
2017 Personale „Figurative Abstraktion“ im Rahmen einer Sonderausstellung im Palais Niederösterreich auf der WIKAM.